Das Leben in einem Kloster

Das Leben in einem Kloster

Die Hauptaufgabe eines Mönchs ist das Gebetsleben. Der sichtbarste Teil davon sind die täglichen Gemeinschaftsgottesdienste. Alle Mitglieder der Bruderschaft nehmen entsprechend ihren Aufgaben daran teil, sei es als Mitbrüder, Ministranten, Lektoren, Sänger, Diakone oder Priester. Auch die Arbeit ist ein wichtiger Bestandteil des Lebensweges. Der Abt teilt jedem Bruder bestimmte Aufgaben zu, die als Gehorsamsaufgaben bezeichnet werden. Alle Aufgaben sind im Kloster gleichwertig, und ihre gehorsame Ausführung wird mit dem Gebet gleichgesetzt. Man kann sogar aufgrund einer Gehorsamsaufgabe einem Gottesdienst fernbleiben. Die Bruderschaft hat eine Sechs-Tage-Woche. Gottesdienste finden jedoch an jedem Wochentag statt. Von Montag bis Samstag beginnen die Tage mit einem Mitternachtsgottesdienst und einem Morgengottesdienst um 6:00 Uhr. Sonntags kann man länger ruhen, da die dritte Stunde und die Liturgie erst um 9:00 Uhr beginnen. Die Gehorsamsarbeit beginnt nach dem Frühstück und dauert nach dem gemeinsamen Mittagessen um 11:00 Uhr bis in den Nachmittag hinein. Ab 16:00 Uhr hat die Bruderschaft die Möglichkeit, vor dem Abendgottesdienst um 18:00 Uhr zu Abend zu essen. Der letzte Gottesdienst des Tages endet wochentags um 19:30 Uhr und samstags etwa eine Stunde später. Danach steht jedem Teilnehmer Freizeit zur Verfügung, die er beispielsweise zum Lesen, für Spaziergänge im Freien oder zum Ausruhen nutzen kann. Spätestens um 22:00 Uhr beginnt die Stille auf dem Klosterhügel. Die Mitglieder der Bruderschaft gehen abends nach ihrem eigenen Rhythmus zu Bett. Größere kirchliche Feste können zu erheblichen Abweichungen vom Wochen- und Tagesablauf führen. Kurze Reisen – beispielsweise Pilgerfahrten und jährliche Besuche bei Verwandten und Freunden – sind mit dem Segen oder der Erlaubnis des Abtes ebenfalls möglich.

Der Weg zum Mönch

Die Bruderschaft des Klosters Walamö steht erwachsenen männlichen Mitgliedern der Orthodoxen Kirche offen, die keine weltlichen Bindungen haben – beispielsweise keine unterhaltsberechtigten Kinder. Körperliche und insbesondere geistige Gesundheit sollten gut sein, da von jedem Bewerber für die Bruderschaft erwartet wird, dass er sich engagiert einbringt und sich an die Anforderungen eines engen, geregelten und regelmäßigen Gemeinschaftslebens anpassen kann. Es gibt viele persönliche Gründe für eine Bewerbung im Kloster. Die wichtigste Voraussetzung für das Klosterleben ist jedoch eine aufrichtige Berufung – der Wunsch, ein christliches Leben im Kampf in Gemeinschaft zu führen und dem Willen Gottes zu folgen. Interessierte können sich schriftlich an den Abt des Klosters, Archimandrit Mikael, wenden. Es ist jedoch wichtig, dass alle, die einen Klostereintritt planen, bedenken, dass die Orthodoxen neben der klösterlichen Ausbildung auch eine andere, ebenso anspruchsvolle und angesehene Lebensweise im Einklang mit christlichen Idealen wählen können: die Ehe. Der lange Weg zur Ordination Wer einen Klostereintritt plant, macht sich zunächst mit dem klösterlichen Leben vertraut, indem er als Gehorsamsbruder oder Novize verschiedene Gehorsamsaufgaben gewissenhaft erfüllt. Hat sich der Gehorsamsbruder gut an den klösterlichen Lebensstil angepasst, erhält er vom Klostervorsteher den Segen, den Untermantel, den Gürtel und die Kopfbedeckung, die sogenannte Skufia, zu tragen, die zur Mönchskleidung gehören. Ein oder zwei Jahre nach Eintritt ins Kloster kann der Gehorsamsbruder offiziell die Mitgliedschaft in der Bruderschaft beantragen. Die gesamte Bruderschaft stimmt über die Aufnahme ab. Nach seiner Aufnahme in die Bruderschaft hat der gehorsame Bruder das Recht, an den Bruderschaftsversammlungen teilzunehmen und abzustimmen. Wenn feststeht, dass der gehorsame Bruder fest entschlossen ist, sich für den Rest seines Lebens dem Klosterleben zu widmen, und er als stimmberechtigtes Mitglied der Bruderschaft anerkannt wurde, kann er zum Mönch geweiht werden. In diesem Fall trägt er ein äußeres Gewand und einen Schleier, einen Klobuk. Die Mönchsweihe findet zu einem vom Abt festgelegten Zeitpunkt statt. Mit der Ablegung der ewigen Gelübde verspricht der Mönch, den Rest seines Lebens zölibatär, gehorsam und ohne persönlichen Besitz zu verbringen. Im Zusammenhang mit der Weihe erhält der Mönch einen neuen Namen, einen Rosenkranz und ein langes Gewand, den Mantius, der im Gottesdienst getragen wird.

Grade des Mönchtums

Gehorsamsbruder
Ein Gehorsamsbruder ist ein Mann, der das klösterliche Leben in einem Kloster übt, aber noch kein ewiges Gelübde abgelegt hat. Er wird auch Novize genannt. Nach etwa einem Jahr klösterlicher Ausbildung segnet der Abt den Gehorsamsbruder und verleiht ihm das Recht, den Untermantel zu tragen.

Mönch mit Ordensgewand
Ein Mönch mit Ordensgewand ist ein Mönch, der in einem Kloster lebt und zum ersten Grad des Mönchtums geweiht wurde. Bei der Weihe zum Mönch mit Ordensgewand werden die eigentlichen Gelübde noch nicht ausgesprochen, aber mit der Weihe verpflichtet man sich, danach zu leben. Zusätzlich zu Untermantel, Gürtel und Skufia, die einem Ordensbruder gehören, trägt ein Mönch auch einen Übermantel und eine verschleierte Kopfbedeckung, den sogenannten Klobuk.

Mönch
Ein Mönch ist ein Kandidat, der die Gelübde der Demut, Armut und Keuschheit abgelegt hat, die Teil der Mönchsweihe sind. Als Zeichen der Weihe erhält der Mönch einen neuen Namen und wird mit einem langen, fließenden Gewand bekleidet, der in der Kirche getragen wird, der Mantille. Ein zum Priester geweihter Mönch wird Priestermönch genannt, und ein zum Diakon geweihter Mönch wird Mönchsdiakon genannt.

Schema-Mönch
In der slawischen Tradition ist ein Schema-Mönch in der Regel ein älterer und spirituell fortgeschrittener Mönch, der zur strengen Askese, dem sogenannten Großen Schema, ordiniert wurde. Ein Schema-Mönch ist von allen gemeinschaftlichen Verpflichtungen wie Gottesdiensten, Arbeit und Mahlzeiten befreit und darf sich einen eigenen Tagesablauf gestalten, der ausschließlich dem Gebet gewidmet ist. Die Kleidung des Schema-Mönchs besteht aus einem Kapuzengewand über einem Mantel, der unter anderem die Folterinstrumente Christi und Texte der Psalmen darstellt.

Archimandrit ist ein Titel, der dem Abt eines Klosters oder einem angesehenen Priestermönch verliehen werden kann. Der Rang eines Archimandriten entspricht dem eines Gemeindepfarrers, obwohl Archimandriten gemäß der allgemeinen orthodoxen Liturgie im Gottesdienst vor dem Rovast stehen. Neben den Archimandriten gehören zum Klosterklerus auch Lektoren, Hypodiakone, Mönchsdiakone, Archidiakone und Priestermönche. In der Orthodoxen Kirche sind auch diejenigen, die zum Bischof geweiht werden, Mönche. Neben den Mönchen im Kloster tragen auch die Gastgeistlichen der Gemeinden, darunter Lektoren, Diakone und Priester, die Kutte. Kloster- und Gemeindegeistliche unterscheiden sich in der Kirche dadurch, dass der Gemeindepfarrer keinen Schleier (Klobuk) trägt. Klosterbewohner tragen zudem üblicherweise einen Ledergürtel unter ihrer Unterkutte. Daher ist nicht jeder, der eine schwarze Kutte trägt, ein Klosterbewohner.

Brüderlichkeit heute

Lange Zeit lag die durchschnittliche Mitgliederzahl der Valamo-Bruderschaft bei etwa zehn, doch in den letzten Jahren ist sie gestiegen und nähert sich nun zwanzig. Das Durchschnittsalter der Bruderschaft beträgt rund 45 Jahre. Die Mitglieder der Bruderschaft leben in Häusern, die 1979 am Ufer des Juojärvi-Sees erbaut wurden und insgesamt 16 einfach eingerichtete Einzelzimmer, sogenannte Kelja, umfassen. Die Wohngebäude der Bruderschaft sind für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. In den letzten Jahren, mit dem Wachstum der Bruderschaft, haben einige Mitglieder auch in der sogenannten alten Mönchshütte gewohnt, die hauptsächlich von den Freiwilligen des Klosters genutzt wird. Neben dem Leben als Mönch wird das Klosterleben traditionell auch als Leben der Engel bezeichnet. Sein höchstes Ziel ist das Seelenheil des Mönchs. In der Praxis ist das Leben eines Mönchs ein Wechselspiel von Arbeit, Gebet und Ruhe.

Mitglieder der Bruderschaft

Erzmandrit Michael, Klosterdirektor

Erzmandrit Herman

Mönch Johannes

Mönch Aleksanteri, Kirchenbäcker, Verwalter der Kirchenausstattung

Mönch Viktor, IT-Manager

Mönch Rafael, Klostersekretär, zuständig für Publikationen und Landwirtschaft

Erzdiakon Jaakob, verantwortlich für die Gottesdienstordnung

Mönch Diakon Siluan, Archivar, Assistent des Verwalters der Kirchenausstattung, Imker

Scheemamönch Antoni

Mönch Alexander, Kirchenvorsteher

Mönch Nasari, Weinbergsverwalter

Mönch Joona, Führer, Vorarbeiter der Bruderschaft

Ehrwürdiger Mönch Lavrenti, Leiter der Kerzenfabrik

Ehrwürdiger Mönch Stefanos, Leiter der Freiwilligen und Hauptführer

Gehorsamer Bruder Tobias, Auto- und Maschinenfahrer

Gehorsamer Bruder Mattias,

Gehorsamer Bruder Dimitri